Zur Hauptnavigation Zur Seitennavigation Zum Inhalt

Ok Mehr erfahren Unsere Internetseiten verwenden die Analysesoftware Matomo zur statistischen Auswertung der Besucherzugriffe.

www.integrationsunternehmen-westfalen.lwl.org | Josefs-Brauerei in Olsberg - Integrationsunternehmen in Westfalen - 22.01.2021 URL: https://www.integrationsunternehmen-westfalen.lwl.org/de/integrationsunternehmen-portraets/josefs-brauerei-olsberg/
Schriftgröße

Die Größe der Schrift und der Grafiken lässt sich sehr einfach über den Browser vergrößern oder verkleinern. Dazu einfach die STRG/CTRL-Taste gedrückt halten (Mac: ⌘-Taste) und dann die Taste [+] (Plus) zum Vergrößern oder [–] (Minus) zum Verkleinern drücken. Mit der Kombination STRG (Mac: ⌘-Taste) und 0 (Null) wird die Schriftgröße wieder auf die Standardeinstellungen zurückgesetzt.

[⨯] schließen

LWL. Für die Menschen. Für Westfalen-Lippe.

  • LWL-Startseite
  • Der LWL
  • Politik
  • Soziales
  • Psychiatrie
  • Maßregelvollzug
  • Jugend und Schule
  • Kultur
  • Sie sind hier:
  • Integrationsunternehmen in Westfalen
  • Willkommen!
  • Porträts der Unternehmen
  • Josefs-Brauerei in Olsberg
  • Willkommen!
  • Was sind Integrationsunternehmen?
  • Liste der Integrationsunternehmen in der Region
  • Porträts der Unternehmen
    • AGA in Detmold
    • Alexianer in Münster
    • Anker Villa in Wiedenbrück
    • AuB Marsberg
    • AWO Service Gelsenkirchen
    • Bäckerei Grobe in Dortmund
    • Bioladen Slickertann, Münster
    • CAP-Markt in Bottrop-Grafenwald
    • Catering & mehr, Bielefeld
    • DFG, Hagen
    • Donaldson in Dülmen
    • EDEKA Wehrmann Hiddenhausen
    • Fahrfair in Herford
    • Flussbett Hotel, Gütersloh
    • Großewinkelmann, Rietberg
    • Haxterpark in Paderborn
    • Heinrich Neuy Bauhaus Museum in Steinfurt
    • Hotel Aspethera in Paderborn
    • Josefs-Brauerei in Olsberg
    • Komet in Gütersloh
    • Lüttmann Gartenbau GmbH
    • PSA in Bocholt
    • Reselve in Siegen
    • Rümpelfix in Münster
    • "Servicehaus" in Stemwede
    • Springtec in Hagen-Hohenlimburg
    • Steinseifer Brauereibedarf, Wenden
    • Varia in Münster
    • VARIA, Havixbeck
    • Wäscherei "Die Brücke"
    • Wäscherei Kreft, Dortmund
  • Informationen und Downloads
  • FAQ/Häufig gestellte Fragen
  • Die LWL-Messe
  • Impressum
  • Ralf Beckmann bei der Endkontrolle der Flaschen. Foto: Thorsten Arendt, Münster. +

    Flasche um Flasche, Stunde um Stunde: Ralf Beckmann ist in Deutschlands einziger integrativen Brauerei die Endkontrolle in Person. Foto: Thorsten Arendt, Münster.

  • Ute Boeken und Ralf Beckmann an ihren Arbeitsplätzen. Foto: Thorsten Arendt, Münster. +

    Gegenüber von Ralf Beckmanns Stammplatz an der Abfüllstraße arbeitet Ute Boeken. Die Pausen-Unterhaltung klappt: „Sie ist gehörlos, kann aber von den Lippen lesen“. Foto: Thorsten Arendt, Münster.

  • Slava Hoffmann bei der Flaschenkontrolle. Foto: Thorsten Arendt, Münster. +

    Die Arbeit von Slava Hoffmann, der am Ausleuchter die Flaschen vor dem Füllen kontrolliert, haben in großen Brauereien längst Maschinen übernommen. Foto: Thorsten Arendt, Münster.

  • Überblick über die Brauereihalle. Foto: Thorsten Arendt, Münster. +

    In der Abfüllung der Josefs-Brauerei in Olsberg ist es so warm wie im tropischen Urwald. Foto: Thorsten Arendt, Münster.

  • Brauereileiter Stefan Menge mit Ralf Beckmann. Foto: Thorsten Arendt, Münster. +

    Brauereileiter Stefan Menge diskutiert mit Ralf Beckmann (re.) den richtigen Sitz von Etiketten. Foto: Thorsten Arendt, Münster.

  • Flaschen mit Etikett der Josefs-Brauerei. Foto: Thorsten Arendt, Münster. +

    Der aus Ahlen stammende Priester Heinrich Sommer und Gründer der Josefs-Gesellschaft ist auf den modern designten „Josefs“-Bierflaschen verewigt. Foto: Thorsten Arendt, Münster.

  • Blick in die Brauerei. Foto: Thorsten Arendt, Münster. +

    Der Ausstoß der Josefs-Brauerei von gut 10.000 Hektolitern Bier und alkoholfreien Getränken sichert die zwölf Arbeitsplätze des Integrationsunternehmens. Foto: Thorsten Arendt, Münster.

  • Mitarbeiter der Brauerei befüllt mit Hilfe einer Maschine eine Kiste mit Flaschen. Foto: Thorsten Arendt, Münster. +

    Würde die Josefs-Brauerei vollautomatisch betrieben, wären nur zwei von zwölf Jobs gesichert. Bis zu 600 Kisten mit Getränken können pro Tag befüllt werden. Foto: Thorsten Arendt, Münster.

  • Stefan Menge vor den Braubehältern. Foto: Thorsten Arendt, Münster. +

    Stefan Menge muss sich um die Rentabilität von Deutschlands einziger Brauerei, die auch von Menschen mit Behinderungen betrieben wird, kümmern. Foto: Thorsten Arendt, Münster.

  • Braubehälter. Foto: Thorsten Arendt, Münster. +

    Im Bermuda-Dreieck der deutschen Großbrauer hat die Josefs-Brauerei ihre Nische mit ausreichend Ab- und Umsatz gefunden. Foto: Thorsten Arendt, Münster.

Deutschlands Einzige

Behindertengerecht und barrierefrei: In Bigge brauen Sauerländer mit und ohne Behinderung Biere

Um ihn herum zischt und dampft es. Heute wird das naturtrübe Kellerbier abgefüllt. Ein paar Stunden hat Ralf Beckmann unter der riesigen schwarzen Plastikschürze schon auf die vor ihm vorbeiklimpernden Bierflaschen geschaut. Er sitzt in seinem Rollstuhl und hat ein Auge darauf, ob das „Josefs“-Kopfetikett gerade über dem Verschlussbügel sitzt. Kontrolliert, ob die Flaschen richtig befüllt sind. Die Qualität muss stimmen, das Bier geht an eine große Lebensmittelkette in Hessen. Ein wichtiger Großabnehmer für Deutschlands einzige integrative Brauerei.

Am Arbeitsplatz des 40-Jährigen ist es so warm wie im tropischen Urwald. Über 60 Prozent Luftfeuchtigkeit, bestätigt Brauereileiter Stefan Menge. „Ich hab’s lieber warm als kalt“, sagt Beckmann. Gut 10.000 Hektoliter Bier und alkoholfreie Getränke werden jährlich unter seinen Augen in dem Integrationsunternehmen, das vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) unterstützt wird, in Flaschen gefüllt.

Bis zu 600 Kisten mit Getränken können die zwölf Kollegen der Brauerei, davon acht Menschen mit Behinderungen, derzeit pro Tag herstellen. Beckmann kontrolliert nicht nur die frisch etikettierten Flaschen der vier Sorten Josefs-Bier, sondern auch Josy-Flaschen mit Schorlen, Cola, Limonade, Tafelwasser und einem Sportlergetränk. Sitzt das passende Etikett nicht an der richtigen Stelle, langt Ralf Beckmann zu, holt die Flasche vom Band, richtet das Schildchen. Oder zieht sie rechtzeitig vor der Packstation aus dem Verkehr. „Von Anfang an bin ich an dieser Stelle“, erzählt er später und lächelt stolz in sich hinein.

Das Brauerei-Projekt erstaunt immer noch Menschen und Medien. Für Ralf Beckmann ist es ein normaler Job. Er arbeitet 39,5 Stunden in der Woche, wohnt bei seinen Eltern, pendelt die 20 Kilometer mit seinem Auto vom Wintersportort Bödefeld zur Brauerei.
Um den Arbeitsplatz hat er sich 1999 beworben. Beckmann ist eigentlich gelernter Besenmacher und Stuhlflechter. Das hat der querschnittsgelähmte Bödefelder nach der Schulzeit im Josefsheim in Bigge gelernt. Doch die handgearbeiteten Besen kamen aus der Mode. Ebenso wie die geflochtenen Stühle. „Ich war hier der letzte Stuhlflechter.“ Er wollte zum Brauer umschulen. Aber da war der Rollstuhl, der ihm seit Kindestagen vertraut ist, sagt er ganz leise, ein unüberwindbares Hindernis. Und so wurde aus dem Mitarbeiter der ersten Stunde die Endkontrolle in Person.

Ralf Beckmann hat das Dutzend an Arbeitsjahren zwischen Abfüllung und Lagertanks fast voll. Sogar den ersten Spatenstich für die Brauerei hat er damals machen dürfen. Der Tariflohn hat ihn gereizt, sagt er. Die Brauerei ist ein Tochterunternehmen der Josefs-Gesellschaft, des größten katholischen Trägers von Krankenhäusern, Altenheimen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung in Deutschland. Gär- und Lagerkeller, Flaschenwaschmaschine und Abfüllstraße – alle Arbeitsplätze sind behindertengerecht und barrierefrei gebaut worden.

Im Bermuda-Dreieck der deutschen Großbrauer hat die Josefs-Brauerei ihre Nische mit ausreichend Ab- und Umsatz gefunden. Warstein ist 15 Kilometer entfernt. Zu Veltins in Meschede sind es 30 Kilometer und nach Krombach gut 50 Kilometer. Aber Konkurrenz ist das nicht, sagt Brauereileiter Stefan Menge: „Wenn die einmal husten, haben die soviel rausgetan wie wir im ganzen Jahr.“ Wobei der eigene Umsatz 2011 um gut zehn Prozent gestiegen ist – gegen den Branchentrend. Die Gründe zählt der Sauerländer auf: „Wir haben unsere Marken neu ausgerichtet, unsere Produktpalette gestrafft und den Vertrieb an eine externe Agentur ausgelagert und damit das Wachstum beschleunigt.“ Auch die Josefs-Brauerei achtet auf die Wirtschaftlichkeit und will schwarze Zahlen schreiben.

Sie will aber darüber hinaus eine Rendite anderer Art erzielen. Denn Beckmanns Job könnte auch eine Maschine machen. Aber dann hätte nicht nur er keine sozialversicherungspflichtige Arbeit mehr. Ute Boeken an der Abfüllung stände dann auch ohne Job da. „Sie ist gehörlos, kann aber von den Lippen lesen“, sagt Beckmann. Oder Slava Hoffmann, der am Ausleuchter die Flaschen vor dem Füllen kontrolliert. Nur zwei der zwölf Mitarbeiter wären in der Brauerei nötig, wenn sie vollautomatisch laufen würde. „Aber das ist nicht unser Hintergrund“, stellt Stefan Menge heraus, der seit 2009 die Brauerei führt. „Wir wollen zukünftig noch mehr Menschen mit Behinderung beschäftigen.“

Denn mit der Arbeit gehen Selbstvertrauen und eine höhere gesellschaftliche Akzeptanz einher. „Das eigene Geld verdienen“, das ist auch Ralf Beckmann wichtig. Das kennt die Josefs-Gesellschaft, die seit fast 110 Jahren nach passender Arbeit für Menschen mit Behinderung sucht und sie dafür ausbildet. Gegründet wurde die Gesellschaft 1904 vom aus Ahlen stammenden Priester Heinrich Sommer, der Beckmann jetzt auf den modern designten „Josefs“-Bierflaschen Stunde um Stunde anschaut. „trinkgutes.de“ ist hinten auf Beckmanns grauem Firmen-Sweatshirt zu lesen.

Die Nachfrage nach „Josefs“ wächst. Die Folge: Nicht nur die Zahl der Gär- und Lagertanks ist gestiegen. Die Technik wird modernisiert, der Ausstoß erhöht sich mächtig. Und 2012 werden bis zu sechs weitere Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen entstehen können. Der Erfolg des Unternehmens bedeutet für Ralf Beckmann ganz konkret, dass er künftig nach zwei Stunden Endkontrolle am Band abgelöst wird und eine andere Arbeit in der Brauerei auf ihn wartet. „Das entspannt die Augen“, sagt der Brillenträger.

In der Josefs-Brauerei werden branchenübliche Löhne gezahlt – und damit gibt es für jeden Mitarbeiter auch Deputat. 2,5 Liter pro Arbeitstag stehen jedem laut Tarifvertrag auch zu, bestätigt Stefan Menge. „Wir haben uns auf zwei Kisten pro Woche geeinigt.“ Ralf Beckmann füllt sich seine Frei-Kisten meist mit den alkoholfreien Josy-Getränken. Hat er das Bier nach Feierabend satt? Er lächelt nur. „Bier nehme ich kaum“, gesteht er und verrät aber seinen Bier-Favoriten. „Wenn, dann würde ich das Märzen nehmen.“

Besuchen Sie die LWL-Messeseite! Arbeit. Qualität. Inklusion. LWL-Messe der Integrationsunternehmen 2014 am 9. April 2014 in der Halle Münsterland, Münster. +

Zur Facebookseite der Integrationsunternehmen +

Zur Facebookseite der Integrationsunternehmen

Kontakt

Sie wollen ein Integrations-
unternehmen gründen oder haben allgemeine Fragen zum Thema Integrations-
projekte?
Wir helfen Ihnen gern:


Michael Veltmann
Telefon: 0251 591-3826
michael.veltmann@lwl.org

Melanie Ahlers
Telefon: 0251 591-3885
melanie.ahlers@lwl.org

Sina Dege
Telefon: 0251 591-3778
sina.dege@lwl.org

Christian Niemand
Telefon: 0251 591-6547
christian.niemand@lwl.org

Lisa Rehermann
Telefon: 0251 591-5458
lisa.rehermann@lwl.org

Janine Schapdick
Telefon: 0251 591-5911
janine.schapdick@lwl.org

Pressekontakt

Für Ihre Presseanfragen zum Thema Integration der richtige Ansprechpartner:

Markus Fischer
Telefon 0251 591-235
markus.fischer@lwl.org

Zum LWL-Presseportal

© Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)
  • Nach oben
  • Seite drucken
  • Fehler melden
  • Informationen zur Barrierefreiheit
  • Datenschutz
  • Impressum
  • Kontakt
  • About LWL
Nach oben scrollen

Ihr Browser ist nicht mehr zeitgemäss!

Updaten sie ihren Browser um diese Webseite richtig betrachten zu können.

Browser jetzt updaten

×